Heft Nr. 575-576, herausgegeben von Ana Marwan, widmet sich dem Thema Berührungen. In ihrem Editorial geht es um das P-Wort und unerwünschte Wangenküsse. Literarische Beiträge u. a. von Sandra Gugić, Romina Pleschko und Mirianne Jungmaier. Johanna Öttl spricht ün ihrem Beitrag "Sex und Nazis" über die Unsichtbarkeit weiblicher Gewalterfahrungen in der KZ-Literatur. Außerdem: Ulrike Tanzer bespricht Klaus Kastbergers Band "Alle Neune",  Alexander Kluy widmet sich neuen Lyrikbänden aus Österreich.

In der Rubrik "Kritik der Kritik" widmet sich Veronika Schuchter unter dem Titel "Literaturkritik als Bilderrahmen" dem gegenwärtigen Zustand einer debattenhaft agierenden Literaturkritik, ausgehend von der Aufsehen errregenden Kot-Attacke auf eine Kritikerin: "Der Dackel ist gemeinhin über Kritik erhaben. Es verwundert daher ein wenig, dass der Halter eines so kritikresistenten Individuums selbst so schlecht mit Kritik umzugehen vermag; man hätte ihm bessere Nerven zugetraut, als einer unliebsamen Kritikerin des Dackels Exkremente ins Gesicht zu schmieren, so geschehen im Februar im Staatstheater Hannover. Ballettchef Mario Goecke rächte sich quasi symbolisch (oder gar nicht mal so symbolisch) dafür, dass er, seiner Ansicht nach, von der FAZ-Kritikerin Wiebke Hüster schon jahrelang mit Scheiße beworfen worden sei. Die darauf entbrannte Debatte im Feuilleton und Literaturbetrieb ortete ein zerrüttetes Verhältnis zwischen Kritik und Kunst, das hier nicht zum ersten Mal auf persönlicher Ebene ausgetragen wurde."

Wer wissen will, wie es weitergeht, sei auf die neue Ausgabe von "Literatur und Kritik" verwiesen.