„Booktok soll ein Safe Space bleiben“ – unter dieser Überschrift wendet sich die Buch-Influencerin Nathalie Bröske (@nathalie_reads) im Frühjahr 2023 an ihr Publikum.[1] Bröske gehört zu diesem Zeitpunkt bereits zu den reichweitenstärksten Stimmen in den Buch-Communities in sozialen Medien. Inzwischen versammeln ihre Accounts auf TikTok und Instagram jeweils weit über 100.000 Follower:innen, zumeist junge Frauen, begeisterte Leserinnen, die sich für New-Adult-Literatur, Romantasy oder den neuen Fitzek interessieren. Neben dem Feiern von Büchern gibt es in der Community jedoch immer wieder auch ‚Drama‘. Bröske erklärt: „Ich möchte Negativität und Hass und Mobbing keine Bühne mehr hier auf Booktok geben, weil Booktok ist wirklich mein Safe Space und ich hoffe, ich bin auch ein Safe Space für euch.“[2] Im Anschluss stellt sie Accounts vor, „die ich liebe, denen ich vertraue, wo ich mich wohlfühle […].“[3] Weitere „Wohlfühlaccounts“ werden vom Publikum in den Kommentaren gesammelt.

Dass die Buch-Communities von TikTok und Instagram als Safe Spaces beschrieben werden, ist keine Seltenheit. Auf Instagram berichtet etwa @elizzy_91 rückblickend, was sich „in einem Jahr Bookstagram alles für mich verändert [hat].“[4] Neben der Erweiterung des Buchgeschmacks und dem Kennenlernen anderer Creator:innen gehört dazu auch die Feststellung: „Bookstagram ist ein safe place“[5]. Worauf sich die Sicherheitserfahrung in diesem Fall bezieht, wird nicht erläutert. Ohnehin ist das Konzept ‚Safe Space‘ so populär, dass es in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Teilgebieten diskutiert wird: Bildung, Pädagogik, Klimawissenschaften und sogar Doomsday-Prepper:innen verbinden damit jeweils eigene Vorstellungen.[6] Anschlussfähig ist das Konzept vermutlich vor allem deshalb, weil „Unsicherheit stets sozial [ist]“, wie es im Glossar der Gegenwart 2.0 heißt:

Sie [die Unsicherheit] hat eine körperliche, emotionale sowie materielle Dimension und ist zugleich eine Frage der Interpretation. Sie bezeichnet einen Zustand des Nicht-sicher-Seins, wenn die körperliche Unversehrtheit oder auch die soziale Existenzweise auf dem Spiel steht.[7]

Safe Spaces reagieren auf Unsicherheit auf verschiedenen Ebenen: Als konkrete Orte, an denen marginalisierte oder gefährdete Gruppen zusammenkommen und vor Verfolgung und körperlicher Gewalt geschützt sind sowie als Praktiken und Subjektivierungsformen, die Austausch und freie Mitsprache ermöglichen sollen. Schutz kann in diesem Fall als „eine Verschränkung von einer ‚Sicherheit zu etwas‘ mit einer ‚Sicherheit vor etwas'“ beschrieben werden, wie die Sozialphilosophin Janna Mareike Hilger erklärt.[8] Da Fragen der Mitsprache und gesellschaftlichen Teilhabe, von Sicherheit und Identität allerdings das Potenzial haben, sowohl Einschlüsse als auch Ausschlüsse zu produzieren, werden Safe Spaces zugleich als Ursprung von Herrschaftskritik sowie als Zensurmaßnahme wahrgenommen. Zunächst kontraintuitiv, aber folgerichtig lässt sich daraus der Schluss ziehen: „Safe Spaces sind Unruheherde.“[9] Dies ist nicht als Versuch zu verstehen, die Notwendigkeit von Safe Spaces für marginalisierte Gruppen in Zweifel zu ziehen. Vielmehr geht es darum, die den jeweils konkreten Orten und Praktiken inhärenten Paradoxien nicht einseitig zu kollabieren. Als analytischer Ausgangspunkt bietet sich stattdessen die Frage an: „safety from what and for whom?“[10]

Prämeditation und algorithmische Infrastrukturen der Sicherheit

Auf der basalsten Ebene ließe sich Sicherheit in sozialen Medien zunächst als der Schutz vor gefährdenden Inhalten sowie vor dem potenziell verletzenden Verhalten anderen User:innen verstehen. Schon diese einfache Zuschreibung ist jedoch differenziert zu betrachten und ließe sich danach unterscheiden, ob damit das allgemeine Publikum der Plattform oder – spezifischer – die Sphäre selbst gemeint ist. Wie notwendig der Schutz vor äußeren Einflüssen ist, wird von der Studie Lauter Hass – leiser Rückzug aus dem Jahr 2023 illustriert. Demnach werden in sozialen Medien vor allem junge Menschen Opfer von Inhalten und Handlungen, die darauf abzielen, Personen und Gruppen abzuwerten, zu entwürdigen, einzuschüchtern oder zu verhetzen: „Mehr als zwei Drittel (69 %) der Internetnutzer*innen zwischen 16 und 24 Jahren geben an, Hass im Netz schon wahrgenommen zu haben.“[11] Gefährdet sind vor allem junge Frauen, „knapp jede dritte Frau im Alter von 16 bis 24 Jahren gibt an, bereits von Hass im Netz betroffen gewesen zu sein.“[12] Anders gesagt: Das Publikum von BookTok und Bookstagram gehört zu den besonders vulnerablen Gruppen.

Dass die Online-Literaturkritik von jungen Leser:innen in einem Raum stattfindet, in dem Gewaltandrohungen und Einschüchterung zur Tagesordnung gehören, wird von der öffentlichen Debatte bisher kaum reflektiert. Ein Safe Space kann von den User:innen schon allein deshalb als notwendig erachtet werden, weil Trolle, professionelle Diskurs-Aufwiegler und hetzende politische Akteur:innen das Debattenklima in sozialen Medien prägen. Auf einem basalen Niveau hieße das: Schutz vor Verletzung durch die „Schnellkommunikationen gleichsam ballistischen Charakter[s]“[13], die auf den Plattformen ohnehin kursiert. Wie unzureichend die Inhalts-Moderation der Anbieter ist, beweist die Studie des Kompetenznetzwerks gegen Hass. Im Alltag sind User:innen selbst darauf angewiesen, Öffentlichkeiten zu entwickeln, die sich durch bestimmte Höflichkeitsnormen auszeichnen. Das Prinzip dabei ist eine Form der Prämediation.

Soziale Medien folgen grundsätzlich einer Prämediationslogik, wie Katrin Kämpf über die Verwendung von Safe Spaces auf netzfeministischen Blogs schreibt. Bereits durch die plattformtypischen Umgangsweisen mit Inhalten – liken, kommentieren, sharen –, „trägt jede Social Media-Aktion die Erwartung einer […] Interaktion in sich“. Konkret heißt das: „Jeder Tweet materialisiert einen Antwort-Button, Blogpostings ihre Kommentarboxen, Facebook-Posts den Like-Button etc. – und damit wiederum die Antizipation einer weiteren Interaktion.“[14] Wer Inhalte in sozialen Medien veröffentlicht, muss mit Reaktionen rechnen. Diese sind nicht immer vorhersehbar oder erwünscht. Durch die gezielte Interaktion mit Gleichgesinnten können allerdings auch „Gefühle von Sicherheit“ entstehen.[15] Bereits die Verschlagwortung und Kanalisierung von Inhalten oder die Erstellung von Link-Listen forciert den Ausschluss von Content, der thematisch, qualitativ oder eben auch in Bezug auf die Umgangsform nicht zur jeweiligen Community passt. Durch die Vernetzung mit ausgewählten Accounts entstehen „network[s] of reassurance“, in denen die Teilnehmer:innen miteinander bekannt sind und ähnliche Werte teilen.[16] Die Echokammer wird zum Schutzraum umgedeutet. Dies geschieht etwa dann, wenn Nathalie Bröske in ihrem Video andere Accounts vorstellt, die sie als ‚sicher‘ empfindet, und die Kommentator:innen ermuntert, eigene Vorschläge zu posten. Gerade der Fokus von TikTok auf „sub-communities, shared communities, and on connecting with specific users”[17], scheint sich dabei anzubieten, um einen Safe Space zu erschaffen. Im Gegensatz zu Plattformen, deren Algorithmen sich beim Filtern und Vorschlagen darauf fokussieren, wie bekannt einzelne Creator:innen sind, stehen bei TikTok das individuelle Nutzungsverhalten und die memetischen Qualitäten von Inhalten im Vordergrund – und damit die Herstellung von Communities:

TikTok’s technical and cultural affordances incite the formation of communities of affiliation or interest, often through the memetic making and remaking of content-in-common. Colloquially known as reaching “[blank]Tok,” virtual communities form through shared memetic content. Users can expect to find themselves on "free speechTok,” “prolifeTok,” “vinylTok,” or “reproductive justiceTok.” These communities are goaded into existence by an algorithmic infrastructure trained on finding and aggregating sameness and difference amongst demographic communities.[18]

Die so entstehenden Communities ähneln sich nicht nur in Hinsicht einer geteilten, beinahe homogen wirkenden Ästhetik,[19] sondern, wenn sie vor dem Hintergrund eines Sicherheitsdiskurses entstehen, auch in geteilten Annahmen darüber, was als Gefahr erkannt wird. Die Beurteilung von Gefahren wiederum hängt dabei „von Vorannahmen ab, von Wissen, aber auch von Werten, die bestimmen, was als schützenswert gilt“, heißt es bei Susanne Krasmann.[20] Worauf genau bezieht sich also der Schutzstatus der Buch-Communities in sozialen Medien?

Die Kritik der alten weißen Männer: Denis Scheck als TikTok-Meme

Besonders ausführlich ist die Safe-Space-Debatte in sozialen Medien im Rahmen der ersten TikTok Book Awards im Jahr 2023 geführt worden. Die Nominierung von Denis Scheck zum Juror in der Kategorie ‚Community Buch des Jahres‘ löste auf Instagram und TikTok einen Skandal aus, der in den traditionellen Medien nicht besprochen wurde, für die Community hingegen zu einem konstitutiven Moment schlechthin gehören könnte, da die Einmischung von außen eine verstärkte Reflexion eigener Maßstäbe und Werte auslöste.[21] Das Problem mit Scheck: In der Sendung Druckfrisch bespricht er regelmäßig die Spiegel-Bestsellerliste, auf der sich inzwischen immer häufiger Community-Lieblinge wie das Romantasy-Epos Fourth Wing oder Colleen Hoovers Nur noch ein einziges Mal befinden. Bei Scheck sind diese Werke durchgefallen und – das ist das zweifelhafte Gimmick der Sendung – wurden von ihm die Resterampe heruntergeschickt, um sprichwörtlich in der Papiertonne zu landen. Scheck, der für seine SWR-Literatursendung Lesenswert außerdem zwei Online-Formate entwickelte – die Reitgespräche, in denen er Literaturkritik hoch zu Ross mit Juli Zeh übte, und Schecks Anti-Kanon, in dem er animierte Blitze auf Bücher warf –, hat bereits hinlänglich bewiesen, dass er sich für kein Bild zu schade ist.[22] Sollten diesbezüglich noch Zweifel bestehen, kann man auch diese getrost in die Tonne geben. Weshalb er die Rolle als Juror der BookTok Awards angenommen hat, bleibt jedoch fraglich.

BookTok reagierte auf die Nachricht mit den Waffen des Internets: Scheck wurde memifiziert.[23] Von Autorinnen wie Julia Dippel[24], Marah Woolf[25], Melanie Lane[26] und Justine Pust[27] werden die Verrisse Schecks erfolgreich zum Gütesiegel umgedeutet.[28] Besonders konsequent darin ist die Buch-Influencerin und Autorin Josi Wismar. Das Marketing für den ersten Teil ihrer Wild-Hearts-Reihe bestand aus dem „Masterplan“, mithilfe der Kaufkraft der Community auf die Spiegel-Bestsellerliste zu kommen, um von Scheck verrissen zu werden.[29] Autor:innenschaft in sozialen Medien bedeutet, Follower:innen zu mobilisieren. Es ist kein Geheimnis, dass sich Massen am besten durch Spektakel der Exklusion in Bewegung versetzen lassen. Obwohl die Stilisierung eines Literaturkritikers zu einem verkaufsfördernden Feindbild überaus problematisch ist, beruht der BookTok-Eklat auf einer mindestens ebenso fragwürdigen Ausgangslage: Scheck als Sinnbild des „alten weißen Mannes“[30] in einer kulturellen Gatekeeper-Funktion soll den Geschmack einer jungen, weiblichen und in ihren Lektüreselektionen überaus selbstbewussten Community repräsentieren, obwohl er mehrfach demonstriert hat, dass er kein Bewusstsein für die ästhetischen Werte dieses spezifischen Publikums hat. Die von Scheck selektierte Shortlist wird auf TikTok als nicht repräsentativ erachtet.[31] Vor diesem Hintergrund ist es kaum verwunderlich, wenn BookTok als Safe Space vor der Beurteilung durch Außenstehende beschrieben wird.

We listen and we don’t judge – TikTok und der Schutz vor Verurteilung

„An allererster Stelle ist BookTok für so viele Menschen ein Safe Space. BookTok ist ein Ort, den wir uns geschaffen haben, an dem wir Bücher hypen, lesen und lieben können, die vorher sehr oft eher belächelt wurden“[32], so die Reaktion von @romanwelten auf TikTok. Schützenswert ist die Community demnach, weil sie einen Austausch über Literatur ermöglicht, die im Feuilleton und in Institutionen wie Schule und Universitäten nicht besprochen wird. Darüber hinaus werden die Online-Communities als inklusiver Ort entworfen, der einen niedrigschwelligen Zugang zu Literatur ermöglicht. Auf dem Blog Litaffin kommentiert Antonia Prume: „BookTok sollte ein Safe Space werden. Ein Raum zum Austausch über Bücher, ganz ohne literaturtheoretische Kriterien und verschulte Methodenblätter, stattdessen emotional, subjektiv, unterhaltend.“[33] In den Worten von Janna Mareike Hilger: Auf BookTok verschränkt sich die Sicherheit vor Verurteilung, wenn Leser:innen ihre Wertschätzung von Unterhaltungsliteratur äußern, mit der Sicherheit dazu, sich persönlich ästhetische Urteile bilden zu dürfen. Wismar erklärt in einem FAZ-Interview: „BookTok ist ein Space, indem [sic] sich junge Frauen sehr wohl fühlen, weil sie wissen, sie werden nicht belächelt für das, was sie lesen.“[34]

Der Schutz vor Verurteilung in Bezug auf individuelle Lektürevorlieben ist zugleich eine Höflichkeitsnorm für die Debatte innerhalb der Community selbst. So wie andere laienliteraturkritische Communities – Buchblogs, BookTube oder die User:innen von Goodreads und Lovelybooks – bewerten auch BookToker:innen Bücher vor allem positiv. Die Ablehnung von Denis Scheck dürfte auch mit einer Ablehnung polemischer literaturkritischer Sprechweisen im Allgemeinen korrespondieren. Grund dafür ist nicht zwangsläufig die mangelnde Kompetenz der User:innen, sondern vielmehr die Nähe zu den Produzent:innen. Buch-Influencer:innen sind nicht selten eng mit dem Betrieb verbunden: als Werbepartner:innen, als Follower:innen und Fans, manchmal sogar als Freund:innen, zunehmend auch selbst als Autor:innen. Die Kritik ist dementsprechend heteronom. Nathalie Bröske stellt auf TikTok die These auf: „Das Ding ist, dir darf ein Buch natürlich nicht gefallen, und das darfst du natürlich auch sagen, denn Geschmäcker sind subjektiv. Rezensionen sind wichtig für die Lesenden.“[35] Als Handlungsdirektive gilt deshalb: „Außerdem markieren wir Autorinnen und Autoren nicht unter negativen Rezensionen. Die Welt dreht sich um die Sonne, und nicht um dich. Und das ist das Ding.“[36]

Negativität wird hier als eine Diskursstörung erkannt, die durch die Zuordnung von Sichtbarkeit moderiert werden soll. Öffentlich bleibt, was gefällt. Damit ist auch die Debatte innerhalb der Community abgesichert: Wird BookTok von User:innen als ein Schutz vor Verurteilung bezeichnet, dann betrifft dies nicht nur die Verurteilung durch die öffentliche Debatte, sondern auch die Erlaubnis dazu, sich innerhalb der Community mit eigenen Lektürevorlieben zu äußern, ohne von anderen User:innen dafür bewertet oder gar angegriffen zu werden. Möglich ist dies allerdings scheinbar nur, wenn polemische Sprechweisen insgesamt tabuisiert werden. BookTok kann so als ein Forum verstanden werden, in dem junge Leser:innen den Austausch über Literatur suchen und wo es möglich ist, Gehör unter Gleichgesinnten zu finden und Wissen über genre-typische Ästhetiken zu vermitteln. Als Basis dient dafür ein subjektiver Zugang, der jedoch zum Problem werden kann, wenn Negativität ausgedrückt werden soll. Statt die User:innen zu ermutigen, Kritik zu äußern, diese aber mit Argumenten zu untermauern, eigene Maßstäbe zu reflektieren, oder die persönliche Perspektive zu vermitteln, unternimmt Bröske eine Form der Schadensbegrenzung, die letztlich die Subjektivität durch die Tabuisierung von Kritik noch überhöht. Dass polemische Sprechweisen auch eine reflexionsfördernde Funktion für den literarischen Diskurs erfüllen, schließt dieser Safe Space aus. Zusammenfassen lässt sich dies mit einem aktuellen Meme: „We listen and we don’t judge.“[37]

New Adult und das materielle Vorfeld der Literatur

Die Vorstellung von BookTok als Safe Space ist maßregelnd nicht nur für die Debatte auf der Plattform selbst, sondern auch für die dort besprochenen Werke. Ist das Prädikat ‚Wohlfühlliteratur‘ im Feuilleton in der Regel als Abwertung zu verstehen, werden in sozialen Medien gerade solche Titel gefeiert, die den Leser:innen das Gefühl vermitteln, „nach Hause zu kommen.“[38] Als Safe Space sind nicht nur die Plattformen, die dort beheimateten Communities oder einzelne Kanäle wie @nathalie_reads oder @worteundbuecher[39] zu verstehen, die sich als vorurteilsfreier Raum für die Besprechung von Unterhaltungsliteratur inszenieren; Literatur selbst ist der Schutzraum: „Your safe place is between the pages of your favorite book“, heißt es in einem Post von @elizzy_91.[40] Inwiefern Literatur sich anbietet, ein ‚sicheres‘ Umfeld zu bieten, wird zum Bewertungskriterium. Darstellen lässt sich dies am Beispiel des New-Adult-Bestsellers This could be love von Lilly Lucas, der in Rezensionen häufig als ‚cozy‘ oder als Literatur zum Wohlfühlen beschrieben wird. In einer Rezension erklärt @sparklesandherbooks: „Sie [Lilly Lucas] ist für mich die Queen of Cosy Romance, eine Meisterin der Wohlfühlorte und ein Garant für Geschichten, die sich wie eine Umarmung anfühlen.“[41]

In Populärer Realismus beschreibt Moritz Baßler das Worldbuilding aktueller Fantasy-Literatur mit Roland Barthes als „bewohnbare Strukturen“.[42] Es spricht viel dafür, dieses Konzept auch auf serielle New-Adult-Literatur zu übertragen, die sich durch wiederholbare Handlungsmuster auszeichnet (in der Community als ‚Tropes‘ d.h. Topoi bezeichnet), diese aber in immer wieder neue Settings und Weltentwürfe transponiert. This could be love handelt von dem jungen „Tennis-Shootingstar“ Louisa, die nach einem Unfall für ihr Comeback trainiert. Beim Training auf Hawaii lernt sie den „attraktiven Surferboy“ Vince kennen, der ein „paar wesentliche Kapitel seines Lebens unterschlagen hat“.[43] Die stereotype Handlung wird in einem Post von @mitchell.reads als „sportsromance“ nach dem Muster „strangers to lovers“ beschrieben, das in dem Setting „Hawaii“ spielt und sich langsam entwickelt, „slow burn“.[44] Bereits die Nennung dieser Stichpunkte vermittelt dem geübten Publikum einen umfassenden Eindruck von der zu erwartenden Lektüre. Das Buch bietet keine überraschende Handlung oder einzigartige Sprache – ganz im Gegenteil. Stattdessen entfaltet es eine Struktur, die im Sinne Baßlers

von den Leser:innen ‚bewohnt‘ werden kann.

Dabei ist die frühere Hierarchie, in der die erzählte Welt nur da war, weil die Handlung irgendwo spielen musste, geradezu auf den Kopf gestellt: Die erzählten Handlungen selbst werden im Rahmen dieses Formats zu schmückendem Beiwerk, zu Elementen der Amplifikation, die uns vergnügen, während wir die Hauptsache tun: die erzählte Welt bewohnen.[45]

Diese Struktur wird zunehmend auch von den Paratexten konstruiert, die durch das fotografische Dispositiv der sozialen Medien eine neue Bedeutung bekommen haben. Wie Martina Läubli in der NZZ bemerkt, „wird das Buch als Objekt wichtiger“[46], da die Kommunikation auf Instagram und TikTok auf Bilder angewiesen ist. Physische Bücher haben den Vorteil: „Man kann sie in die Kamera halten.“[47] Die Präsentation in sozialen Medien hat Verlage mit der Anforderung konfrontiert, instagrammable Bücher zu entwickeln, die einen Schauwert erfüllen. Die New-Adult-Literatur von Verlagen wie Lyx (Bastei Lübbe), Knaur Romance, Forever (Ullstein) oder Impress (Carlsen) kennzeichnet eine Ästhetik in Pastelltönen. Zur Standardausstattung eines TikTok-Bestsellers gehört auch eine wahre Wucherung von Paratexten: Verschnörkelte Cover, farbige Buchschnitte und Innenseiten, die mit Landkarten oder Charakter-Porträts illustriert sind, Overlay-Pages in der Mitte des Buches und exklusive Postkarten lassen sich nicht nur wunderbar vor der Kamera präsentieren, sie sind Teil der ‚bewohnbaren Struktur‘.

Die erste Auflage von This could be love erscheint im Juli 2024 mit einem lavendelfarbenen Buchschnitt, der mit einem zierlichen, das Cover-Motiv wiederholenden Blumenmuster versehen ist. Die Erstausgabe enthält eine Postkarte, auf der die beiden Charaktere romantisch umschlugen bei Sonnenuntergang in der Brandung zu sehen sind,[48] ein ähnliches Motiv befindet sich auch auf der Innenklappe des Buches.[49] Dem Titel liegt darüber hinaus ein Tattoobogen mit ‚Hawaii-typischen‘ Motiven bei: Palmen, ein Surfer-Gruß, Wellen und Muscheln. Verfolgt man die Online-Auftritte der Autorin, sind all diese Details schon bekannt, bevor das Buch in die Läden kommt. Lilly Lucas postet außerdem Dialoge, die mit atmosphärischen Bildern illustriert sind und die Stimmung, den Ton der Erzählung von langer Hand einführen.[50]

Zuhause, das ließe sich als vorsichtige Definition vorschlagen, ist der Ort, an dem alles bekannt ist. Lucas nutzt ihre Autorinnen-Inszenierung in sozialen Medien, um mithilfe der Paratexte die Figurenkonstellationen und Handlungsorte ihrer Romane bereits im Vorfeld zu vermitteln. Wenn Leser:innen das Buch kaufen und die erste Seite aufschlagen, gibt es keine Überraschung. Es fühlt sich an, ‚wie nach Hause kommen‘. New Adult ist eine Literatur, die durch die Multiplizierung von Schwellen als besonders einsteigerfreundlich daherkommt. Titel wie This could be love sind dabei als transmediale Erzählungen zu verstehen, die dem Prinzip einer „additive comprehension“ folgen.[51] Gemeint ist damit, dass die auf verschiedene Medien verstreuten Hinweise sich ergänzen und jeweils neue Interpretationen anbieten. Ein Beispiel dafür ist der Tattoobogen, auf dem sich eine Schildkröte befindet, die von Leser:innen unschwer als die Tätowierung des männlichen Hauptcharakters identifiziert werden kann. Das Beispiel zeigt auch: Das Spiel mit Verweisen entlastet den Roman von der Aufgabe des Erzählens. Stimmungen oder Atmosphären, die Details von Settings oder der Habitus von Figuren müssen nicht durch dichte Beschreibungen hergestellt werden, wenn die Vorstellungen der Leser:innen bereits durch zahlreiche Bilder geprägt sind.

Wie politisch darf BookTok sein?

Die Forderung von Online-Rezensent:innen, Literatur als einen Wohlfühlort zu erleben, gerät nahezu zwangsläufig in Konflikt mit dem Anspruch, Geschichten zu konsumieren, die mehr zu bieten haben als „starke Männerarme und Frauen in kurzen Röcken“.[52] Der Widerspruch wird von dem Kanal @bookslove128 in einer Rezension zu This could be love beschrieben:

Lilly Lucas hat hier wieder ein absolutes Wohlfühlbuch geschrieben! Einfach zum Wegträumen, mit tollem Setting, sympathischen Nebencharakteren […] authentischen Protas und trotzdem wichtigen Themen. Diese gehen nicht allzu tief, genau wie es sich für ein Wohlfühlbuch gehört und passen perfekt zu den Charakteren.[53]

Als die irgendwie ‚wichtigen Themen‘, die der Roman behandelt, könnte man den Erfolgsdruck einer jungen Sportlerin sowie die Gentrifizierung auf Hawaii bezeichnen. Dass der Roman dabei keine Analyse oder Systematisierungsleistung bietet, ist kein Defizit, sondern gehört aus Sicht der Rezensentin zum Wohlfühlcharakter des Buches. Beide Probleme sind durch klärende Gespräche und familiäre Dynamiken schnell aus dem Weg geräumt – im Gegensatz etwa zu tatsächlichen Gentrifizierungsdynamiken, die politische Gestaltung erfordern würde. Zwar möchte nicht jedes New-Adult-Buch als Wohlfühlroman verstanden werden, das Problem jedoch bleibt: Wie kann eine Literatur, die Sicherheit und Geborgenheit vermitteln soll, zugleich realweltliche Konflikte in ihrer Komplexität thematisieren?

Im Kern dieses Problems verbirgt sich die Exklusionsmechanik moderner, social-media-tauglicher Unterhaltungsliteratur. Wenn die Online-Bubbles als sicherer Raum verstanden werden, kann auch die dort verhandelte Literatur nur eingeschränkt auf die breitere öffentliche Debatte verweisen. Dabei ist zunächst unklar, ob die Verhandlung gesellschaftlicher Problemlagen in den Buch-Communities deshalb vermieden wird, weil dies Akteur:innen anzieht, die online Hass verbreiten, Rezensent:innen beleidigen, einschüchtern und mit Gewalt drohen,[54] oder ob bestimmte Themen von den User:innen bereits als so wertbeladen gesehen werden, dass sie lieber ausgeklammert werden. Auf TikTok jedenfalls herrscht spätestens seit den Landtagswahlen 2024 und dem Ausbruch des Israel-Gaza-Konflikts eine Diskussion darüber, wie ‚politisch‘ die Community / Literatur sein dürfen. Die Frage zielt auf den Rezeptionsmodus der Sphäre und erfordert eine Rekonzeptualisierung von BookTok als Safe Space wie Josi Wismar, die sich auf TikTok mehrfach gegen die AfD positioniert hat, verdeutlicht:

Das Ding ist, du sagst, BookTok soll ein Safe Space sein. Das kannst du aber nur sagen, weil du das Privileg hast, dich zu entscheiden, ob du dich mit Politik auseinandersetzen möchtest oder nicht. Aber das Privileg haben eben nicht alle, und deshalb ist es kein Safe Space, und deshalb ist BookTok politisch, und das ist das Ding.[55]

Wie eine ganze Reihe von Content-Creator:innen, die auf BookTok Stellung beziehen und ihren Einfluss für politische Kommentare nutzen[56], beschreibt auch Wismar eine zentrale Paradoxie: Das Ausklammern von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Diskursen schafft einen Raum für die vorurteilsfreie Besprechung von Literatur unter dem Aspekt lediglich der Unterhaltung, während diese Literatur zugleich damit verteidigt wird, mehr als Unterhaltung zu bieten. Problematisch ist das in mehrfacher Hinsicht. Denn die Reduktion von Literatur auf Unterhaltung allein ist ein Luxus, den sich nur bestimmte Teile des Publikums und der Autor:innen leisten können. Besonders dramatisch zeigt das der konservative Kulturkampf in den USA, wo im Schuljahr 2023/24 laut einer Studie des PEN America insgesamt 10.046 Bücher aus öffentlichen Schulen und Bibliotheken entfernt wurden.[57] Betroffen sind vor allem „[b]ooks by authors of color, by LGBTQ+ authors, by women. Books about racism, sexuality, gender, history.”[58]

Auch in Deutschland wird die Kultur von Rechten als Kampffeld genutzt. Wie Peter Laudenbach in der Studie Volkstheater darstellt, werden Kulturinstitutionen, aber auch Einzelakteur:innen wie zum Beispiel Buchhändler:innen von Rechten mit einer erschreckenden Häufigkeit bedroht und angegriffen.[59] Dies gilt nicht nur für den Osten. Im Zeitraum von 2016 bis 2021 dokumentiert Laudenbach bundesweit „gut 100“ Fälle, die von „zahlreichen Morddrohungen und Beleidigungen bis zu schwerer Sachbeschädigung, Sprengstoff- und Brandanschlägen und Körperverletzung [reichen].[60] Systematische Online-Übergriffe sind da nicht einberechnet. Umso mutiger ist es, wenn Akteur:innen wie Josi Wismar ihre Bekanntheit in den sozialen Medien nutzen, um Aufklärungsarbeit zu betreiben und den Safe Space für gesellschaftliche Diskurse zu öffnen. Dies könnte auch bedeuten, Literatur nicht mehr allein unter dem Paradigma der Unterhaltung und damit letztlich des persönlichen Geschmacks zu besprechen. Stattdessen wäre es notwendig, für den Bereich der New-Adult-Literatur herauszuarbeiten, inwiefern die jeweiligen Titel an allgemeine Werte wie Bildung, Mitsprache, Repräsentation anschließen. New Adult kann auf mehreren Ebenen einen Einstieg bieten: Als eine Literatur, die es Leser:innen einfach macht, über verschiedenste Paratexte in die erzählte Welt einzusteigen – aber auch als eine Literatur, die gesellschaftliche Problemlagen für dieses Publikum aufbereitet. Dies muss nicht zwangsläufig mit einer inhaltlichen Verflachung einhergehen. Auch für Unterhaltungsliteratur gilt: Erzählen und Lesen sind politisch.

 

[1] Nathalie Bröske: Booktok soll ein Safe Space bleiben. Veröffentlicht auf TikTok am 15.04.2023 unter https://www.tiktok.com/@nathalie_reads/video/7222241852123057414. Stand: 27.11.2024. [Transkription hier sowie in allen weiteren TikTok-Videos vom Verfasser]

[2] Ebd.

[3] Ebd.

[4] @elizzy_91: Das hat sich in einem Jahr Bookstagram alles für mich verändert. Veröffentlicht auf Instagram am 19.11.2024 unter https://www.instagram.com/p/DCi6rr5sp-0/. Stand: 27.11.2024.

[5] Ebd.

[6] Vgl. The Roestone Collective: “Safe Space: Towards a Reconceptualization.” Antipode, Vol. 46, No. 5 (2014), S. 1346–1365, hier S. 1346f.

[7] Susanne Krasmann: “Unsicherheit”. In: Ulrich Bröckling, Susanne Krasmann und Thomas Lemke (Hg.): Glossar der Gegenwart 2.0. Berlin 2024, S. 387

[8] Janna Mareike Hilger: Safe Space. Sorge und Kritik nach Michel Foucault und Eve Sedgwick. Frankfurt/New York 2023, S. 97. Hilger bezieht sich hier auf Marion Thuswald: „Safe Space – brave space? Konzeptionen (queer-)feministischer Schutzräume.“ In: Carolin Küppers/Martin Schneider (Hg.): Orte der Begegnung. Orte des Widerstands. Zur Geschichte homosexueller, trans*geschlechtlicher und queerer Räume. Hamburg 2018, S. 153–170.

[9] Ebd., S. 9.

[10] The Roestone Collective, Reconceptualization, S. 1361.

[11] Das NETTZ, Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur, HateAid und Neue deutsche Medienmacher*innen als Teil des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz

(Hg.) (2024): Lauter Hass – leiser Rückzug. Wie Hass im Netz den demokratischen Diskurs

bedroht. Ergebnisse einer repräsentativen Befragung. Berlin 2023, S. 31.

[12] Ebd. S. 37.

[13] Joseph Vogl: Kapital und Ressentiment. Eine kurze Theorie der Gegenwart. München 2021, S. 175.

[14] Katrin Kämpf: Safe Spaces, Self-Care and Empowerment – Netzfeminismus im Sicherheitsdispositiv. Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 23(2), S. 71–83, hier S. 73.

[15] Ebd.

[16] Ebd.

[17] Marianne Martens, Gitte Balling und Kristen A. Higgason: „#BookTokMadeMeReadIt: young adult reading communities across an international, sociotechnical landscape.“ Information and Learning Sciences, Vol. 123, No. 11/12 (2022), S. 705–722, hier S. 710.

[18] Heather Suzanne Woods: "Algorithmically Together: Platform Collectivity and the Memetic Politics of TikTok". In: Simone Knewitz und Stefanie Mueller (Hg.): The Aesthetics of Collective Agency: Corporations, Communities and Crowds in the Twenty-First Century. Bielefeld 2024, S. 133–152, hier S. 139.

[19] Die von Till Huber beobachtete Homogenität der Accounts und Inhalte resultiert gerade daraus, dass Wiederholung und Iteration die entscheidenden Praktiken für den Umgang mit Inhalten auf TikTok sind. Vgl, Till Huber: „BOOKTOK“. POP. Kultur und Kritik, Vol. 13, No. 1 (2024), S. 71–76, hier S. 74.

[20] Krasmann, Unsicherheit, S. 387.

[21] Eine kleine Übersicht der Debatte auf literaturcafe.de. Vgl. Wolfgang Tischer: „‘Er ist keiner von uns!‘ – BookTok-Community gegen Denis Scheck bei den BookTok-Awards“, literaturcafe, online veröffentlicht am 10.10.2023 unter https://www.literaturcafe.de/er-ist-keiner-von-uns-booktok-community-gegen-denis-scheck-bei-den-booktok-awards/. Zuletzt aktualisiert am 23.10.2023.

[22] Vgl. Wolfgang Tischer: „Hitler und Herrenreiter: Warum Gebührengeld für Denis Scheck?“ Veröffentlicht ebenda am 21.07.2021 unter https://www.literaturcafe.de/hitler-und-herrenreiter-warum-gebuehrengeld-fuer-denis-scheck/.

[23] Siehe hierzu etwa die Denis-Scheck-Parodie von @shh_i_m_reading. Aktuell online auf dem Kanal von Jane S. Wonda. Veröffentlicht am 05.10.2024 unter https://www.tiktok.com/@janes.wonda/video/7286501789224946976?q=Denis%20Scheck&t=1733231868288.

[24] Vgl Julia Dippel: Denis Scheck zerreißt mein Buch (Teil 2). Veröffentlicht auf TikTok am 28.10.2024 unter https://www.tiktok.com/@julia_dippel_autorin/video/7430817223142395168.

[25] Vgl. Marah Woolf: Reaktion auf Rezension von WiccaCreed. Veröffentlicht auf TikTok am 10.04.2023 unter https://www.tiktok.com/@marahwoolf/video/7286078250936192289.

[26] Vgl. Melanie Lane: 5 Gründe, warum Denis Scheck mein Buch zerreißen würde. Veröffentlicht auf Instagram am 08.11.2023 unter https://www.instagram.com/p/CzYXKIHNo80/?img_index=1.

[27] Vgl. Justine Pust: 5 Gründe, warum Denis Scheck mein Buch zerreißen würde. Veröffentlicht auf Instagram am 07.11.2023 unter https://www.instagram.com/p/CzWmRxuNGZd/?img_index=1.

[28] Solche Umdeutungen sind freilich nicht ganz neu. Am Beispiel des Segments der Frauen-Unterhaltungsliteratur arbeitet Steffen Martus heraus, das hochkulturelle Deutungsschema, die Verkaufserfolge gerade unter Trivialitätsverdacht stellen, für diesen Bereiche nicht mehr gültig sind. Vgl. Steffen Martus: „»Für alle meine Freundinnen«. Multimediales Marketing von Bestsellern am Beispiel von Susanne Fröhlich“. In: Matthias Beilein, Claudia Stockinger and Simone Winko (Hg.): Kanon, Wertung und Vermittlung: Literatur in der Wissensgesellschaft. Berlin und Boston 2012, S. 261–278.

[29] Vgl. Josi Wismar: Masterplan komplett verstehen. Veröffentlicht auf TikTok am 03.06.2024 unter https://www.tiktok.com/@josiwismar/video/7343163063132114208.

[30] Vgl. Josi Wismar: Alter weißer Mann. Veröffentlicht auf TikTok am 10.04.2023 unter https://www.tiktok.com/@josiwismar/video/7286103773062221089.

[31] Vgl. Josi Wismar: Reaktion zur Ernennung von Denis Scheck. Veröffentlicht auf TikTok am 03.12.2023 unter https://www.tiktok.com/@josiwismar/video/7285714094299041057.

[32] Der Kanal ist inzwischen nicht mehr öffentlich einsehbar. Das Zitat hier ist dem Litaffin-Artikel „3,7 Punkte in der B-Note“ von Antonia Prume entnommen. Veröffentlicht auf litaffin.de am 16.10.2024 unter https://www.litaffin.de/tiktok-book-awards/.

[33] Ebd.

[34] Josi Wismar im Interview mit David Hinzmann: „Sechzig Jahre alte Männer müssen das auch nicht verstehen“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, online veröffentlicht am 21.10.2024 unter https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/sechzig-jahre-alte-maenner-muessen-das-auch-nicht-verstehen-booktok-autorin-josi-wismar-110060763.html.

[35] Das Video bezieht sich vermutlich auf eine Rezension zu einem Roman von Tami Fischer, in der private Details der Autorin veröffentlicht und als Begründung für eine negative Kritik verwendet wurden. Nathalie Bröske: Das Ding ist. Veröffentlicht auf TikTok am 20.11.2024 unter https://www.tiktok.com/@nathalie_reads/video/7439343786829925664?q=das%20ding%20ist&t=1734443175618.

[36] Ebd.

[38] Vgl. @missbuecherhummel: Rezension zu This could be love von Lilly Lucas. Veröffentlicht auf Instagram am 06.07.2024 unter https://www.instagram.com/p/C9FHLoiADOh/.

[39] Vgl. @worteundbuecher: Vorstellung des Accounts. Veröffentlicht auf Instagram am 28.06.2024 unter https://www.instagram.com/p/C8xCXMutFtd/.

[40] @elizzy_91: Your safe place is between the pages of your book. Veröffentlicht auf Instagram am 05.04.2024 unter https://www.instagram.com/p/C5X2bVTgp56/.

[41] @sparklesandherbooks: Rezension zu This could be love von Lilly Lucas. Veröffentlicht auf Instagram am 08.07.2024 unter https://www.instagram.com/p/C9J4LTuN7V0/.

[42] Moritz Baßler: Populärer Realismus. Vom International Style gegenwärtigen Erzählens. München 2022, 2. Auflage 2023, S. 133.

[43] Klappentext. Lilly Lucas: This could be love. München 2024.

[44] @mitchell.reads: Rezension zu This could be love von Lilly Lucas. Veröffentlicht auf Instagram am 28.07.2024 unter https://www.instagram.com/p/C99UI4iNz20/.

[45] Baßler, Populärer Realismus, S. 133.

[46] Martina Läubli: „Junge Menschen lesen dank Tiktok wieder mehr. Doch was steckt hinter den Geschichten von Drachen und Zauberinnen?“, Neue Zürcher Zeitung, online veröffentlicht am 13.01.2024 unter https://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/wie-tiktok-den-buchmarkt-anheizt-ld.1773941. (Stand: 30.09.2024).

[47] Ebd.

[48] Vgl. Lilly Lucas: Die Charakterkarte zu This could be love ist da. Veröffentlicht auf Instagram am 14.03.2024 unter https://www.instagram.com/lillylucas.autorin/reel/C4gEdu5Is0h/.

[49] Vgl. Lilly Lucas: Wollen wir zusammen einen Innenklappen-Dummy basteln? Veröffentlicht auf Instagram am 10.04.2024 unter https://www.instagram.com/lillylucas.autorin/reel/C5lgYg3IjvY/.

[50] Vgl. Lilly Lucas: Lieb diese Szene aus This could be love. Veröffentlicht auf Instagram am 18.03.2024 unter https://www.instagram.com/p/C4qcBCqIavN/.

[51] Henry Jenkins: Convergence Culture. Where Old and New Media Collide. New York und London, 2006, S. 127.

[52] Diesen Anspruch erhebt zumindest die Buchinfluencerin Jessica Sauerland in einer Rede bei den TikTok Book Awards 2024. Sauerland ist außerdem als Social-Media-Managerin bei Lyx tätig. @miss.nerdstagra: Weil es eben um so viel mehr geht. Veröffentlicht auf TikTok am 20.10.2024 unter https://www.tiktok.com/@miss.nerdstagram/video/7427911296986696992.

[53] @bookslove128: Rezension zu This could be love. Veröffentlicht auf Instagram am 14.07.2024 unter https://www.instagram.com/p/C9adZogo-Jl/?img_index=1.

[54] Vgl. hierzu etwa eine Compilation von Kommentaren, die Josi Wismar erhalten hat, seitdem sie sich gegen die AfD positioniert. Josi Wismar: Kommentare von Usern. Veröffentlicht auf TikTok am 18.11.2024 unter https://www.tiktok.com/@josiwismar/video/7438629852623818016.

[55] Josi Wismar: Das Ding ist. Veröffentlicht auf TikTok am 16.11.2024 unter https://www.tiktok.com/@josiwismar/video/7437827964525497632.

[56] Zu nennen wären etwa TikTok-Kanäle wie @seitenreichlesen, @pechsee oder @lauriiikathleen.

[57] Vgl. PEN America: Book Bans. What you need to know. Veröffentlicht auf pen.org unter https://pen.org/book-bans/.

[58] PEN America: Book Bans. Frequently Asked Questions. Veröffentlicht auf pen.org unter https://pen.org/book-bans-frequently-asked-questions/.

[59] Peter Laudenbach: Volkstheater: Der rechte Angriff auf die Kunstfreiheit. Berlin 2023, S. 11.

[60] Ebd.