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Essay Sprachkritik Edition Rassismus

Hegemoniale Debattenführung

Über die bedenkliche Art und Weise, wie auf die Entfernung diskriminierender Ausdrücke aus Kinderbüchern reagiert wird

Von Veronika Schuchter am 23. Juni 2013

Für jemanden, der im Bewusstsein aufgewachsen ist, dass ‚N***‘ ein diskriminierender Begriff ist, ist das gedruckte Wort zunächst jedes Mal ein Schock, selbst wenn es auf der Meta-Ebene verwendet wird, und so häufig wie in den letzten Monaten fand man es im Feuilleton wohl noch nie. Wie schnell man sich allerdings daran gewöhnt ist einerseits erschreckend, andererse... Weiterlesen

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Essay Literaturkritik

Das Glück der Kritik in vierzehn Thesen

Alfred-Kerr-Preisträgerin Daniela Strigl über die Literaturkritik

Von Daniela Strigl am 1. Mai 2013

I. Der Kritiker ist Platzanweiser im Circus Maximus des Literaturbetriebs. Nicht mehr. Eher weniger.   II. Seine Arbeit kann er nur erledigen, wenn er das vergißt.   III. Der Kritiker muß sein Publikum überfordern, wie er sich überfordert. Daß ein Text ihn nicht interessiert, ihn ratlos macht – das darf er denken, sagen darf er es nicht.   IV.... Weiterlesen

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Essay Literaturnobelpreis Mo Yan

Wie urteilen

Zur Debatte über die Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Mo Yan

Von Brigitte Schwens-Harrant am 1. Mai 2013

Als im Oktober 2012 bekannt wurde, dass der chinesische Schriftsteller Mo Yan den Nobelpreis für Literatur erhalten würde, schlugen die Wogen hoch: Die einen nannten ihn einen Vertreter der Weltliteratur und freuten sich, dass er nun endlich auch hierzulande richtig bekannt werde. [1] Die chinesische Regierung aber feierte den Autor auch und diese Freude musst... Weiterlesen

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Essay Literaturpreis

Wo die wilden Kerle wohnen

Vier Jahrzehnte Rauriser Literaturtage

Von Anton Thuswaldner am 1. Mai 2013

Vor mehr als vierzig Jahren befand sich Rauris, tief im Salzburger Pinzgau gelegen, am Ende der Welt. Goldgräber besiedelten in früheren Zeiten das Tal, und nachdem diese abgezogen waren, blieb eine überschaubare Bevölkerung übrig, die dem Boden abrang, was herzugeben er auch immer bereit war. Die fadenscheinige Idylle der Rückständigkeit sollte aber kein Dauerzusta... Weiterlesen